Die Dachziegel-Frage und sieben Tage Resilienz

„Was, eine ganze Woche?“, sagen die Einen. „Oh, nur eine Woche?“, sagen die Anderen. Das sind oft typische Reaktionen auf den Resilience Business Retreat (RBR). Im November (vom 13. bis 20.11.16) starten wir – mein Kollege Dagobert Speicher und ich – den RBR-Piloten mit sieben intensiven Tagen Grundversorgung an Widerstandsfähigkeit auf allen relevanten Ebenen: Körper, Verstand, Gefühlssteuerung, Sinnhaftigkeit – welche Werte und Ziele einem persönlich wichtig sind. Dabei geht es auch darum, Muster zu erkennen, ungute Denkweisen und Einstellungen nachhaltig zu verändern. Und dazu braucht es Abstand und Auszeit vom üblichen Tagesgeschäft, beruflich wie privat, deshalb: „JA, eine ganze, konzentrierte Woche für die eigene Zukunft!“

Ich weiß, bei vielen Kunden geht der Trend eher zur Reduktion von Aus- und Weiterbildungszeiten: Techniken und Verhaltensweisen, die früher an drei Tagen vermittelt wurden, sollen nun doch bitte innerhalb von einem halben Tag transportiert werden; natürlich nachhaltig! Was natürlich nicht geht.

Ein kleines Gedankenexperiment mag helfen, sich zugunsten einer vollen Woche Auszeit zu entscheiden:

Die Dachziegel-Frage.

Viele Unternehmen betreiben pro-aktive Nachfolgeplanung (Succession Planning). Zu Recht, denn was ist, wenn der entscheidenden Schlüsselperson im aktuellen Prio-1-Projekt auf dem Weg zur Arbeit ein Dachziegel auf den Kopf fällt? Kein Unternehmen wünscht seinen Mitarbeitern einen solchen Unfall, doch kluge Unternehmen rechnen genau hiermit: jeder Leistungsträger muss ersetzbar sein (auch wenn das unserem menschlichen Ego nicht gefällt), und jeder Leistungsträger ist ersetzbar.

Was das jetzt mit dem Resilience Business Retreat zu tun hat? Zweierlei:
Zum einen – aus persönlich-individueller Sicht – die harte Wahrheit, dass jeder von uns, auch im Falle eines Burnouts, ersetzbar ist. Diese Wahrheit ist unbequem, da gerade die besonders engagierten Mitarbeiter gerne glauben, dass ohne sie die Firma zusammenbrechen würde – und dass die Firma ihre permanenten extra Meilen und unentwegte Aufopferung doch bitte auch (an-) erkennen und ihnen danken muss. (Selbstverständlich gibt es vorbildliche Führungskräfte, die Spitzenleistung erkennen und würdigen, aber im Ernstfall eines Burnouts wird gerade eine vorbildliche Führungskraft dafür sorgen, dass die Abteilung am Laufen bleibt – durch Nachbesetzung.)

Zum anderen – aus der Unternehmens-Perspektive – ein objektivierter Blick der Verhältnismäßigkeit: Was ist eine Woche vermeintliche „Fehlzeit“ des Leistungsträgers, der am Resilience Business Retreat teilnimmt (und so in die eigene Zukunft und die der Firma investiert), im Vergleich zum Total-Ausfall, weil der „Dachziegel“ in Form eines langwierigen Burnouts daherkam? Greifen Sie gerne mal zum Taschenrechner und vergleichen Sie die verhältnismäßig geringe Vorsorgeaufwendung einer Woche RBR gegen durchschnittlich 30 Krankentage pro Burnout-Fall (DAK) und Gesamtkosten im Gegenwert von ungefähr zweieinhalb Jahresgehältern (TU Darmstadt; zum Weiterlesen: Resilience-Buiness-Retreat – Ihr Nutzen als Unternehmen)?
In diesem Sinne: Sorgen Sie vor, gegen Dachziegel aller Art, und bleiben Sie gesund – als Mensch wie als Unternehmen!

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